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Großbritannien erwägt weitere Unterstützung für Anti-IS-Kampf

Verteidigungsminister Michael Fallon traf in Stuttgart mit Kollegen in der Anti-IS-Koalition zusammen, um Bilanz zu ziehen und weitere Schritte zu erörtern.

STUTTGART, Germany (May 4, 2016) Defence Secretary Michael Fallon with the Defence Ministers of the US, Australia, Canada, Denmark, France, Germany, Italy, the Netherlands, New Zealand, Norway and Spain.

STUTTGART, Germany (May 4, 2016) Defence Secretary Michael Fallon with the Defence Ministers of the US, Australia, Canada, Denmark, France, Germany, Italy, the Netherlands, New Zealand, Norway and Spain.

Verteidigungsminister Michael Fallon traf heute mit Kollegen aus zehn Ländern der internationalen Anti-IS-Koalition zusammen, um Bilanz über die jüngsten Fortschritte zu ziehen und über weitere Maßnahmen zur Verstärkung der Kampagne zu beraten.

Bei dem Treffen der Anti-IS-Koalition in Stuttgart wird der Verteidigungsminister bekannt geben, dass Großbritannien in Erwägung zieht, die irakischen Bodentruppen mit einem weiteren Paket von Ausbildung und Beratung im Kampf gegen die Terrormiliz zu unterstützen. Erst im März war mehr Personal bereitgestellt worden, sowohl Ausbilder zum Beispiel für den Brückenbau wie auch medizinische Fachkräfte.

Verteidigungsminister Michael Fallon erklärte:

Kein Zweifel: Die irakischen Streitkräfte haben den IS in die Enge getrieben und gewinnen jetzt Land zurück, bekämpfen seine Finanzquellen, treffen seine Führung. Jetzt gilt es, auf diesem Erfolg aufzubauen, und wir denken intensiv darüber nach, was wir jetzt, da die irakischen Kampfeinsätze an Intensität zunehmen, noch anbieten können.

Die neu zugesagte Unterstützung unterstreicht die Führungsrolle Großbritanniens im Kampf gegen den IS. Die Royal Air Force flog die zweithöchste Zahl von Luftangriffen im Irak und – seit die Genehmigung hierfür erteilt wurde – auch in Syrien. In Besmaya, Erbil, Tadschi und auf dem Luftwaffenstützpunkt al-Assad in der Provinz Anbar bildet britisches Personal irakische und kurdische Sicherheitskräfte in Infanterie-, Anti-IED- und Sanitätsdienst-Aufgaben aus.

Das Treffen, an dem US-Verteidigungsminister Ash Carter, der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und die deutsche Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen sowie Vertreter von Australien, Italien, Kanada, Dänemark, Niederlande, Neuseeland und Spanien teilnahmen, bot auch Gelegenheit, noch einmal über die Unterstützung für die kurdische Regionalregierung zu sprechen. Fallon gab bekannt, dass Großbritannien vorhat, den kurdischen Peschmerga-Kämpfern weitere Munition im Wert von GBP 1 Mio. bereitzustellen.

Die britische Regierung hat bereits über 50 Tonnen nichtletale Ausrüstung, fast eine halbe Million Schuss Munition, 1000 Vallon-IED-Detektoren (zur Erkennung von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen) gespendet und über 300 Tonnen Waffen und Ausrüstung im Auftrag anderer Nationen geliefert. Das jetzige Paket beinhaltet Munition für Scharfschützengewehre sowie die Wiederaufstockung der Munitionsbestände für die schweren Maschinengewehre, die von Großbritanniens ebenfalls unentgeltlich überlassen wurden. Britische Militärs haben zudem 3400 Peschmerga-Soldaten ausgebildet, die in diesem Kampf eine zentrale Rolle spielen.

Die Verteidigungsminister werden auch über die Verbreitung des IS sprechen, und Fallon leitet die Diskussion über die Verbesserung der Regierungsführung und transregionalen Koordination zur Bekämpfung des gewaltbereiten Extremismus und seiner Verbindung zu allgemeinen destabilisierenden Faktoren, z.B. der illegalen Migration, den Kriminalitätsnetzwerken und dem Waffenschmuggel. Unter Hinweis auf die Bedeutung, die der politischen und militärischen Führung der globalen Anti-IS-Kampagne zukommt, erklärte Fallon:

Da der Daesh im Irak und in Syrien schwer getroffen wurde, versucht er jetzt, sich nach Nordafrika, auf die arabische Halbinsel, den Kaukasus, nach Südostasien und in andere Länder auszubreiten. Wenn wir uns gegen diese Bedrohung wehren und unsere eigenen Länder schützen wollen, müssen wir enger zusammenarbeiten und die Erweiterung seines Einflussbereichs stoppen.

Nach dem Treffen wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die Sie hier (auf Englisch) lesen können.

Veröffentlicht am 4 May 2016