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Außenminister besucht Deutschland

Treffen von Außenminister Boris Johnson mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier in Berlin

Foreign Secretary

Am Freitag, den 4. November kam Großbritanniens Außenminister Boris Johnson nach Berlin, um sich mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier über wichtige Themen wie das bilaterale britisch-deutsche Verhältnis, Syrien, Russland, die Ukraine und den West-Balkan auszutauschen.

In der anschließenden Pressekonferenz erklärte Außenminister Johnson:

[Auf Deutsch] „Dankeschön, Frank-Walter. Guten Tag, meine Damen und Herren. Ich freue mich sehr, heute hier in Deutschland zu sein! Ich bin kein Berliner, aber meine Frau ist hier geboren, also sozusagen eine Berlinerin!

[Nach einer kurzen Übersetzung der deutschen Begrüßung ins Englische spricht der Außenminister auf Englisch weiter]

Frank, es ist großartig, hier in Deutschland zu sein. Großartig, hier in Berlin zu sein.

Haben Sie ganz herzlichen Dank für Ihre großzügige Einladung, das Mittagessen und das Gespräch, das wir eben geführt haben. Alles war sehr nützlich und gehaltvoll. Ich denke, das hat die wichtige Aussage, die Sie in Ihrer Rede eben gemacht haben, noch einmal verstärkt, nämlich dass Großbritannien zwar aus der Europäischen Union austritt, dass wir aber damit definitiv nicht Europa den Rücken kehren. Und wir werden uns noch sehr, sehr lange, oder sogar für immer zu unserer Partnerschaft mit Deutschland bekennen.

Sicher haben Sie, Frank, in Ihren Anmerkungen zu der britischen Entscheidung ein breites Spektrum an deutschen Meinungen widergegeben. Verkennen Sie aber nicht die riesige Chance, die darin steckt. Und wenn man die Verhandlungen im richtigen Sinne angeht, glaube ich, dass wir damit zu einer Win-Win-Debatte kommen können, aus der eine starke EU und ein starkes Großbritannien hervorgehen, die durch eine neue europäische Partnerschaft zwischen der EU und Großbritannien miteinander verbunden sind. Genau das ist es, was wir erreichen wollen.

Wir haben ein sehr gutes Gespräch über ein breites Spektrum von Theman geführt. Wir haben über Syrien, die Krise in Aleppo und den Hunger und das Leiden der Menschen in dieser Stadt gesprochen, die wahrscheinlich im Laufe des Winters noch schlimmer werden, und auch über die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Bombardierung aus der Luft durch Russland und das Assad-Regime. Wir haben über die Notwendigkeit gesprochen, weiterhin Druck auf die Russen und das Assad-Regime auszuüben.

Wir haben auch über die Sorgen gesprochen, die wir bezüglich des West-Balkans hatten, und darüber, dass wir weiter wie bisher zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass der Gewinn an Frieden und Stabilität in Europa Bestand hat.

Und wir haben auch die Arbeit bezüglich der Ukraine und des Minsk-Verfahrens erörtert, von der Sie, lieber Frank, einen so großen Teil übernommen haben, wie auch über Ihre Hoffnung auf weitere Fortschritte dort. Es geht leider nur im Gletschertempo voran, aber wir ziehen an einem Strang und unterstützen das dort von Ihnen Erreichte ausdrücklich. Wir haben zahlreiche Themen behandelt, um nicht zu sagen das gesamte geopolitische Spektrum. Wir haben also eine Riesenmenge an Themen abgehandelt.

Aber wir haben vor allem über das bilaterale Verhältnis zwischen Großbritannien und Deutschland gesprochen, das von absolut grundlegender Bedeutung für uns in Großbritannien ist. Und auch über die Stärke dieser Beziehungen.

Ich glaube, wir haben es hier mit einem Paradoxon zu tun. Nämlich, dass wir uns einerseits aus den Verträgen der Europäischen Union herauslösen, und andererseits jetzt die Möglichkeit haben, dieses bilaterale Verhältnis zu intensivieren, ja, in mancher Hinsicht nun europäischer zu werden, als wir es zuvor waren. Viele Menschen in Deutschland wissen vielleicht gar nicht, dass das Erlernen der deutschen Sprache und die Beschäftigung mit der deutschen Geschichte und Kultur in meinem Land in den letzten Jahrzehnten leider deutlich nachgelassen haben. Wir wollen, dass das wieder anders wird, und haben darüberberaten, was wir gemeinsam dafür tun können. Ich bin der Überzeugung, dass das Verhältnis zwischen Großbritannien und Deutschland absolut entscheidend ist für den Frieden, die Stabilität und den Wohlstand in der gesamten europäischen Region, und ich glaube daran, dass eine großartige Zukunft vor uns liegt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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Veröffentlicht am 4 November 2016